Freiwillig engagiert im Asyl- und Flüchtlingsbereich

08. Apr 2022

Am 4. April fand in Rothenthurm zum sechsten Mal der Dank- und Austauschanlass für Freiwillig Tätige im Migrationsbereich statt.

Team
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Das Kantonale Amt für Migration lädt jedes Jahr, zusammen mit den beiden Kirchlichen Sozialberatungsstellen in der Inner- und der Ausserschwyz, zum Dankesanlass ein. In diesem Jahr unter dem Thema "Afghanistan". Etwa siebzig Freiwillige aus dem ganzen Kanton folgten der Einladung und wurden zu Beginn vom afghanischen Musiker Khudadad Nikzad mit passender Dambura-Musik begrüsst.

Effi Spielmann von der Diakonie Ausserschwyz eröffneten den Abend mit dem Hebräer-Vers:

«Vergesst die Gastfreundschaft nicht. Denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.» Hebräer 13,2

Weiter führte sie aus: "Die Kraft von Gastfreundschaft wurzelt tief in unserer Kultur. Es ist eine menschenverbindende Kraft und diese wirkt in den Gruppierungen der "Mitenand" im Kanton Schwyz. Mit Hilfe von allen Freiwillig Tätigen, die sich dort und in ähnlichen Gruppen engagieren, wird seit Jahren Solidarität und Gastfreundschaft gelebt. Und für dieses Wirken möchten wir heute Danke sagen!"

Markus Cott, Integrationsdelegierter beim Amt für Migration, stellte daraufhin die geladenen Fachpersonen, Mitarbeitende aus den Gemeinden sowie seine Arbeitskollegen und -kolleginnen vom Migrationsamt vor.

In neun MITENAND, beheimatet von der March bis nach Küssnacht, setzen zahlreiche Freiwillig Engagierte ihre Talente, ihre Kraft und ihre Erfahrungen in den Dienst der Integration von Geflüchteten aus aller Welt. Die einzelnen Gruppenvertretenden berichteten, wie die Zusammenkünfte an ihren Orten ablaufen, so zum Beispiel mit einer gemeinsamen Austausch- und Lernrunde, über eine Spielstunde und einem gemeinsamen kleinen Nachtessen. Auch von kleineren Reparaturarbeiten, Unterstützung bei der Wohnungssuche, von Volleyballteams und anderen Aktivitäten wurde viel erzählt.

Als Referentin war die Menschenrechtsaktivistin Benafsha Efaf, geflüchtet aus Afghanistan und seit vergangenem Oktober in der Schweiz, unterdessen im Kanton Zug wohnhaft, eingeladen.

Die Anwältin und Aktivistin aus Afghanistan weiss, wie sich die Lage in Afghanistan in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Sie arbeitet seit 2010 für die NGO «Women for Afghan Women» und setzt sich dabei für die Rechte der Frauen in Afghanistan ein. Mit Hilfe einer Übersetzerin vom Kompetenzzentrum für Integration "komin", folgte das Publikum mühelos ihren eindrücklichen, authentischen Ausführungen in Englisch. Sie erzählte von ihrer Flucht; so vieles habe sie verloren und sie sei sehr dankbar, hier zur Schule gehen zu dürfen. 

In einem weiteren Block interviewte Franz Camenzind aus Einsiedeln vier afghanische Geflüchtete.
Eindrücklich zu hören, wie wenig sie auf ihrer Flucht mitnehmen konnten; einige Kleider, wenig
Geld, aber auch ihre Kultur und ihre Musik. Zudem einige Erinnerungen wie ein paar Fotos
aus ihrer Heimat und von dortigen Freundschaften. Daheim gelassen hätten sie die Religion,
den Islam und ein gewisses Mass an Selbstvertrauen. Aber bald merke man, Gott sei überall.

Ein afghanisch kulinarischer Abschluss verhalf, rund ums Spezialitätenbuffet vom Gastrokurs der Caritas in Rickenbach, zu angeregten Gesprächen.